Schon neben einem Chevrolet Tahoe sieht ein aktueller VW Tiguan wie zu heiß gewaschen aus, beim nochmals längeren Tahoe könnte der Wolfsburger fast im Laderaum parken. In den USA sind die Brummer dagegen ganz normale Alltagsautos und nebenbei die meistverkauften Modelle ihrer Klasse. Und die werden nun für das kommende Modelljahr aufgerüscht.
Dabei handelt es sich um ein klassisches Facelift. Die Karosserieform an sich bleibt unverändert. Der 5,35 Meter lange Tahoe und der 5,73 Meter lange Suburban unterscheiden sich lediglich in Länge und Radstand (+ 40 Zentimeter beim Suburban), Höhe und Breite sind identisch. Das letzte Facelift bekamen die beiden Dickschiffe für das Modelljahr 2022, jetzt wird wieder gründlich nachgelegt.
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Neuer Diesel aus dem Pick-up
Die V8-Benzinmotoren mit 5,3 und 6,2 Litern Hubraum (360 und 425 PS) bleiben ihnen erhalten, wobei der größere Achtzylinder erst in höheren Ausstattungslinien verfügbar ist. Neu hingegen ist der Dieselmotor. Der Duramax-Diesel mit sechs Zylindern und drei Litern Hubraum wurde gründlich überarbeitet, bekam unter anderem neue Kolben und einen verbesserten Turbolader. Vorgestellt wurde diese neue Duramax-Generation bereits im Pick-up Silverado. Jetzt zieht der Selbstzünder, von 281 auf 309 PS erstarkt, bei der SUV-Verwandtschaft ein. Das Drehmoment des Turbodiesel-Motors liegt bei 671 Newtonmetern.
Der neue Dieselmotor wird außerdem erstmals in den Z71-Ausstattungen von Tahoe und Suburban erhältlich sein. Diese Offroad-optimierten Varianten gibt es beim noch aktuellen Modelljahrgang nicht mit Selbstzünder. Grund dafür ist die für den Geländeeinsatz angepasste Front mit dem geänderten Stoßfänger. Hier war zuvor kein Platz für den Ladeluftkühler des bisherigen Dieselmotors. Jetzt haben die Ingenieure offenbar eine Lösung für das Platzproblem gefunden.
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Wegen der "höhergelegten" Front der Z71-Offroad-Version war bislang kein Platz für den Ladeluftkühler des Dieselmotors. Mit dem Facelift wird das geändert und der Selbstzünder wird auch für die Z71 bestellbar.
Das Frontdesign nimmt zwar die Konturen des Vorgängermodells auf, die LED-Beleuchtung ist aber stärker und dominanter herausgehoben als bisher. Wie bei Chevrolet üblich werden je nach Ausstattung verschiedene Kühlergrill-Varianten verwendet, die jedoch vom bisherigen Design mit Querstreben jeweils auf verschiedene Wabenmuster umgestellt werde. Am Heck wird wie üblich bei Facelifts die untere Schürze neu geformt und den Rückleuchten ein neu designtes Innenleben verpasst.
Innen geht es Richtung Oberklasse
Umfangreicher sind die Renovierungsarbeiten im Innenraum. Vor allem das kleinteilige Multimediasystem der noch aktuellen Suburban- und Tahoe-Modelle passt nicht mehr in die Zeit, hier wurde kräftig nachgelegt. Das Zentraldisplay verfügt jetzt über üppige 17,7 Zoll Diagonale und ergänzt das volldigitale Instrumenten-Display (11 Zoll). Beide Anzeigen sind zwar nicht in einem Gehäuse zusammengefasst, greifen aber ineinander und schaffen so eine homogen wirkende Fläche.
Im Zuge dieser Digitalisierung wird der komplette Armaturenträger umgestaltet, die Lüfterdüsen und einzelne Bedienelemente neu platziert und die Mittelkonsole überarbeitet. Während das bisherige Interieur mit den teils sehr großen Schaltern und Reglern etwas grobschlächtig wirkte, fällt das neue Cockpit edler und höherklassig aus.
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Aus dem Cowboy wird ein Gentleman: Stark modernisiertes und verfeinertes Cockpit.
Die Assistenzsysteme wurden ebenfalls erweitert. Einerseits mit der neuen "Connected Camera"-Ausstattung, mit der Rundum-Ansichten um das Auto und aus dem Innenraum aufgezeichnet und in einer zugehörigen Smartphone-App aus der Ferne gesteuert werden können (siehe Video oben). Außerdem gibt es einige neue Hilfsprogramme für Anhänger-Piloten, unter anderem eine Lebensdauer-Überwachung von Anhängerreifen oder eine Trailer-Navigation, um auf die Anhängergröße angepasste Routen vorgeschlagen zu bekommen.
Demnächst autonom unterwegs
Als weiteres Assistenzsystem wird außerdem ab 2025 das "Super Cruise" System zur Verfügung stehen, mit dem Chevrolet Tahoe und Suburban auf rund 640.000 Kilometer dafür geeigneter Straßen in den USA und Kanada autonom fahren können.
Der neue Chevrolet Tahoe und seine Langversion Suburban werden Ende 2024 als Modelljahr 2025 auf den Markt kommen. Preise gibt es zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht. Aktuell startet der Tahoe bei 56.200 Dollar (rund 51.600 Euro) und der Suburban bei 59.200 Dollar (ca. 54.300 Euro). Die Preise reichen bis zu 84.895 Dollar (umgerechnet rund 78.000 Euro) für einen voll ausgestatteten Chevrolet Suburban High Country – alles, wie bei US-Angaben üblich, Nettopreise.
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Fazit
Schon im November 2023 kündigte Chevrolet das Update für die Riesen-SUV Tahoe und Suburban an, obwohl die aufgefrischten Modelle erst Ende 2024 auf den Markt kommen. Da dürfte mancher bisherige Kaufinteressent beim aktuellen Modell die Finger stillhalten. Denn vor allem die Überarbeitung des Innenraums mit hochwertiger Optik und modernem Design lässt die jetzige Generation richtig alt aussehen.